Rückblick Vortrag: Diabetes – Müssen Folgekrankheiten sein?

Bei dem Lorscher Roten Kreuz gab es kürzlich einen Vortragsabend zum Thema Diabetes. Im Fokus standen hierbei die Folgeerkrankungen.

Der Referent Dr. Sebastian Hoppe (Diabetologe, Facharzt Allgemein Medizin, Notfallmedizin) von DIAZEN in Bensheim sprach zu diesem Thema vor den 31 neugierigen, erschienen Zuhörer, in der Lorscher DRK-Unterkunft.                                                                                                                             

Als Einstieg sprach Dr. Hoppe allgemein über den Diabetes. Die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Es sei eine Stoffwechselkrankheit, welche sich im zunehmenden Maße weltweit verbreitet. In Deutschland sind jährlich ca. 600.000 Neuerkrankungen. Etwa 8% der Bevölkerung ist an Diabetes erkrankt, dies bedeutet für Lorsch mit 14.000 Einwohner, dass 1.120 Einwohner von Diabetes betroffen sind. Diabetes beruht auf einer Insulinresistenz oder einem Insulinmangel, dadurch steigt der Blutzucker (die Glucose). Es gibt verschiedene Typen von Diabetes. Typ 1 betrifft unter anderem Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Der Diabetes Typ 2 zählt zu den Erkrankungen welche tendenziell bei Erwachsenen und älteren Menschen aufritt. Aber in den letzten Jahrzenten betrifft es auch zunehmend Jugendliche und junge Erwachsene, durch den veränderten trägen Lifestyle. Diabetes Typ 3 tritt in Folge von anderen Erkrankungen oder Therapien auf, je nach Ursache wird dieser Typ nochmals unterteilt (Typ3a-3g). Eine Sonderform des Diabetes ist der Schwangerschaftsdiabetes, er tritt vom 4.-8. Schwangerschaftsmonat auf. Hierbei ist nicht nur die Mutter, sondern auch das Fötus gefährdet.

Bei längerer schlechter Stoffwechsellage (hohe Blutzuckerwerte – Hyperglykämie) wird der menschliche Körper geschädigt. Es entstehen die Folgeerkrankungen, wie Schlaganfall (Apoplex), Augenerkrankung (Retinopathie), Herzinfarkt, Gefäßerkrankungen der kleinen und großen Gefäße (Angiopathie), Erkrankung des Nervensystems (Polyneuropathie), diabetesbedingte Nierenerkrankung (Nephropathie) bis hin zur Dialysepflichtigkeit.

Dem Referenten war es wichtig auf die Vermeidung der Folgeerkrankungen hin zu weisen.

Was kann man selbst tun:

  • Diabetiker sollen an einer Schulung zu ihrem Diabetestyp teilnehmen (alle 2 Jahre)
  • 3x in der Woche zusätzlich mindestens 20 Minuten bewegen
  • Am DMP-Programm ihrer Krankenkasse teilnehmen (Untersuchungen alle 3 Monate)
  • 1x pro Jahr eine Untersuchung beim Augenarzt in Sachen Diabetes durchführen
  • Blutzuckerkontrollen durchführen und dokumentieren
  • Auf normalen Blutdruck achten
  • Nicht rauchen
  • Auf die Füße achten (Wunden)
  • Die verordnete Diabetestherapie konsequent einhalten
  • Informieren in Selbsthilfe Gruppen
  • Bei Problemen den Diabetologen frühzeitig besuchen

Zum Schluss der gut zweistündigen Veranstaltung wurden durch Dr. Hoppe noch Fragen zum Diabetes beantwortet.

Zu guter Letzt wies Herr Thomas vom DRK Lorsch auf die Aktivitäten der Diabetiker-Selbst Hilfe-Bürstadt hin, die sich jeden letzten Mittwoch eines Monats, im Pfarrsaal der ev. Kirche in Bürstadt, Heinrichstraße 22 trifft. Weitere Infos unter: 0173-3135952.

Die nächste Veranstaltung der Gruppe WuS des DRK Lorsch findet am Donnerstag, den 13.06.24 um 18:00 Uhr in der DRK-Unterkunft statt.