Zu hoher Blutdruck gefährdet die Gesundheit
DRK-Mitglied Stephan Thomas klärte über die Gefahren auf
Stephan Thomas ist nicht nur Rettungssanitäter und aktiv beim Lorscher Roten Kreuz, als examinierter Krankenpfleger hat er auch eine Fortbildung zum Bluthochdrucktrainer absolviert. Das erlaubt ihm, andere Menschen über die Gefahren von Blutdruck (Fachbegriff Hypertonie) zu informieren, ihnen deutlich zu machen, wie eine solche Krankheit entsteht und wie man vorbeugen kann. „Bluthochdruck ist eine Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems und kommt bei Menschen in Industrienationen häufig vor.
Jeder dritte erwachsene Bundesbürger hat einen erhöhten Blutdruck, laut einer Gesundheitsstudie. Das Risiko für Hypertonie steigt mit zunehmendem Alter, zum Beispiel durch Arterienverkalkung“, führte der Referent den Zuhörer/innen vor Augen. Es könne aber auch jüngere Menschen betreffen, vor allem bei Übergewicht und Bewegungsmangel.
Blutdruck könne selbst gemessen werden mit einem Blutdruckmessegerät, primär am linken Arm in Herzhöhe. Gemessen werde an mehreren Tagen zu verschiedenen Zeiten, nach einer Ruhepause von etwa zehn Minuten, nicht wenn man gerade einen schweren Wasserkasten aus dem Keller geholt hat, erklärte Stephan Thomas. Bei Stress schütte der Körper aus der Nebennierenrinde Adrenalin aus, das sei mit ein Grund für zu hohen Blutdruck. Gemessene Werte bis zu 140/90 mm Hg (Millimeter Quecksilbersäule) seien normal. Blutunterdruckwerte unter 100 mm Hg (Hypotonie) könnten ebenfalls die Gesundheit gefährden.
Anhand eines Torsos zeigte Stephan Thomas das Herz mit seiner Pumpkraft und den Aortenbogen. „Diese beiden, das zirkulierende Blutvolumen und die Dehnbarkeit der Arterien, bilden den Blutdruck. Der obere Wert des Blutdrucks ist die Systole. Sie steht für die Pump-Arbeitsphase des Herzens. Der untere Wert ist die Ruhe-Erholungsphase oder auch die Diastole“ so der Referent. Ein dauerhaft zu hoher Blutdruck berge das Risiko für Schäden an lebenswichtigen Organen wie Herz, Gehirn, Nieren, Augen, führe zu Herzinfarkt oder Schlaganfall. Sowohl bei Hochdruck als zu niedrigem Druck sei es ratsam, den Hausarzt zu kontaktieren.
Bluthochdruck könne entstehen durch Übergewicht, ungesunde salzreiche Ernährung, zu viel Alkohol, zu wenig Bewegung, Stress, Ängste, genetische Veranlagung durch die Familie, bestimmte Psychopharmaka, die Antibabypille oder auch andere Medikamente. Die Folge einer Grunderkrankung verursache den „sekundären“ Bluthochdruck wie etwa Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes, Nierenerkrankung, Schlafapnoe-Syndrom. Aber auch bei einer Schwangerschaft ab der 20. SSW könne eine Hypertonie entstehen, die aber nach der Entbindung (etwa ab der 6. Woche) verschwinde.
Mit einem Fingerzeig verkündete der Redner, was gemacht werden könne, um Bluthochdruck vorzubeugen und zu verbessern. Notwendig sei es, den „Lifestyle“ zu ändern. Wer zu viel Körpergewicht habe, müsse abnehmen, die Ernährung bewusst ausgewählt werden. Also zum Essen kein Fastfood, dafür vielmehr Gemüse, Salate, Obst, weniger Fleisch essen. Zucker- oder salzhaltige Snacks sollten mindestens reduziert werden. Auf Fett und Kohlehydrate sei zu achten. Alkoholika sind einzuschränken, da sie die Gewichtsreduzierung verhinderten oder zumindest minimierten, je nach Menge. Möglichst eineinhalb Liter Flüssigkeit pro Tag sollten getrunken werden. Im Sommer müsse es mehr sein. Auch Kaffee und Tee zählten als Getränk. Auf zuckerhaltige Limonaden sei zu verzichten, stattdessen lieber mal ein Glas aus hundertprozentigem Obstsaft zu sich nehmen. Flüssigkeit sei für die Stoffwechselvorgänge wichtig. „Besonders notwendig ist vor allem ausreichende Bewegung, bevorzugt Ausdauersport wie Schwimmen, Nordic-Walking, Fahrradfahren und auch Gymnastik. Einfach dreimal in der Woche je 45 Minuten etwas für sich selbst tun. Das führt im Laufe der Zeit zu einer Gewichts- und Blutdrucksenkung. Im Zweifelsfall ist bei gesundheitlichen Problemen im Vorfeld immer ein Arzt zu Rate ziehen“, gab der Referent den Zuhörern mit auf den Weg.
Auch den Veranstaltungsplan für das Jahr 2023 und ein Infoblatt zur Lifestyleveränderung übergab er den Zuhörern. In der Diskussion zum Abschluss der Veranstaltung konnte noch die eine oder andere Frage zufriedenstellend beantwortet werden. „Gerne kommen wir wieder“, hörte man aus der Reihe der Zuhörer/innen. Vorstandsmitglied Markus Ruh zeigte sich mit der Starterveranstaltung zufrieden. Er gab zu verstehen, dass solche Veranstaltungen beibehalten werden.

Stephan Thomas informierte beim Lorscher Roten Kreuz anhand eines Torsos über den Einfluss des Herzens bei Bluthochdruck.
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